(aus: Hannoversche Allgemeine Zeitung von Johanna Di Blasi, HAZ vom 12.01.2010)
Bei einer Syrienreise hat die hannoversche Galeristin Bettina Engelke zahlreiche Ateliers besucht.
Nizar Sabour, er ist in Damaskus Professor für Malerei und hat in Moskau in Philosophie promoviert,
ist ihr besonders empfohlen worden. Nun zeigt sie in ihren Räumen in der Holbeinstraße in
Hannover eine Auswahl der Malereien und Drucke des Künstlers, der in Dubai, Bahrain und Beirut
regelmäßig Ausstellungen hat, bei uns aber kaum bekannt ist.
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Sabours Bilder sind zwischen archäologischem Fundstück und
Ikone, zwischen Höhlenmalerei und westlicher Nachkriegsmoderne angesiedelt. Seine „Palmyra“-Serie
strahlt in einem warmen, rostroten Farbton. Der Künstler hat Wüstensand aus der Gegend der
Oasenstadt Palmyra auf den Bildträger übertragen. In einer anderen Serie illustriert der
orthodoxe Christ in Braun, Türkis, Blutrot und vielen motivischen Überlagerungen die
Liebesgeschichte von Antara und Abla - dem altarabischen Pendant zu Romeo und Julia.
Sabours
Kunst wirkt wie geschaffen zur opulenten Bebilderung von Schriftwerken. Gemessen an westlichen
Kunststandards vermisst man aber die Eigenständigkeit.
Galerie Holbein 4,
Holbeinstraße 4, bis 22. Dezember, dienstags 14 bis 19 Uhr, mittwochs und donnerstags 16 bis 20 Uhr,
freitags 15 bis 19 Uhr, Katalog 10 Euro.
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